Xin Chào, Vietnam!
23.11.2015 - 7.12.2015

Die Ankunft in Ho Chi Minh City, das frühere „Saigon“ im Süden Vietnams, war leider nicht so wie wir es erwartet hatten. Am ersten Abend war eigentlich noch alles ok und wir ließen den Tag mit einem Bier ausklingen – zugegeben es waren vielleicht auch mehrere, aber wenn Bier billiger als Wasser ist, muss man sich wohl oder übel dem Schicksal fügen. Wir hatten also eine erste lustige Nacht in HCMC.

Am nächsten Morgen stellten wir aber beide fest, dass wir uns erkältet hatten – wir fühlten uns richtig erledigt. Die anstrengende Anreise aus Chiang Mai zollte ihren Tribut: Wir starteten mit einem klimatisierten Nachtbus von Chiang Mai, um nach 11-stündiger Busfahrt um 6 Uhr früh in Bangkok am Busbahnhof anzukommen. Unser Flug nach Ho Chi Minh ging aber erst am Abend und so brachten wir einige Stunden am Busbahnhof zu, um dann zu Mittag in eine Shopping Mall vor der erdrückenden Hitze Bangkoks zu flüchten. Glücklicherweise verfügte die Mall über ein Kino und so hatten wir uns spontan dazu entschlossen, die Wartezeit bis zum Abflug mit einem Film zu verkürzen. Mit ganzem Gepäck also saßen wir im Kino und da drinnen war es so richtig kalt. Bevor wir uns den Film ansehen konnten, wurde übrigens noch ein kurzer Spot über den König Thailands gezeigt und so hieß es erst einmal aufstehen und dem König Respekt entgegen bringen… andere Länder, andere Sitten 😉
Damit die Kühlkette auch ja nicht abreißt, hatte es am Flughafen ebenfalls Kühlhaus-temparaturen. Und irgendwo in dieser ewig langen Kühlkette hatten wir uns vermutlich verkühlt.

Wir verbrachten also eine ganze Woche in Ho Chi Minh, um wieder so halbwegs gesund zu werden und so sahen wir kaum mehr als unsere kleine Alley, in der das Hostel war. In unserem Zustand und bei sengenden 34°C war es schlicht weg nicht möglich, die Stadt zu erkunden. In unserer Straße jedoch befand sich ein kleines nettes Restaurant mit einem wirklich netten Wirt und einer Vietnamesin, die die allerbesten Fruitshakes in ganz Südostasien zubereitet. So kam es also, dass wir 7 Tage die Woche 2x täglich im Restaurant und bei unserer Lady am Fruchtstand waren. Das Schöne an der Sache war, dass wir den Restaurantbesitzer, die Smoothie-Verkäuferin und deren Familie besser kennenlernen durften. Auch ein paar Worte vietnamesisch haben sie uns beigebracht: „Xin Chào“ bedeutet zum Beispiel „Guten Tag“ 🙂

Am Tag vor unserer Abreise schafften wir dann doch noch einen kleinen Stadtrundgang, der uns zur Kathedrale und zum alten Postamt aus der Kolonialzeit führte. Durch die Straßen der Stadt zu schlendern stellte uns vor etliche Herausforderungen, welche meistens auf 2 Rädern und in Schwärmen ankamen: Mopeds und Roller bepackt mit teilweise bis zu 5 Personen oder anderen Gegenständen (Wachmaschinen, Tiere, Berge an Reissäcken und was sonst so alles transportiert werden muss). Wenn man die Straße überqueren wollte (falls man von der Straße überhaupt noch was erkennen konnte, weil so viele dieser Roller unterwegs waren), fühlte man sich in die Zeit zurückversetzt, in der wir als Kinder zum ersten Mal versuchten eine Straße zu überqueren. Man wartet vergeblich auf eine Lücke im Verkehr, die niemals kommt. Es dauerte ein wenig, bis wir den Mut aufgebracht hatten, einfach loszugehen in der Hoffnung, dass man heil auf der anderen Seite wieder ankommt. Eigentlich muss man nur eine einzige wichtige Sache beherzigen: nicht stehen bleiben! Ich wiederhole: NICHT stehen bleiben! (es sei denn, es verbirgt sich im Rollerschwarm ein Auto, dann schon 😉 ). Ist man dann inmitten dieses „Bienenschwarms“ an Rollern, so umschwirrt einen dieser einfach nur und im Nu ist man an der anderen Seite angelangt.

Und so sieht das Ganze dann vor Ort aus (thanks to our friend Robert for sharing the video!):

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Mũi Né

Nach 7 Tagen verließen wir die quirlige Stadt Saigon und unser Weg ging zur Küste bis nach Mũi Né. Mũi Né ist relativ überschaubar und sehr touristisch. Viele kommen zum Kite-Surfen her, doch ein beträchtlicher Teil der Touristen sind Russen, die in großen Ressorts absteigen und immer und überall gerne zeigen, wie viel Geld sie haben.
Mike und ich hatten eine nette Bleibe gefunden und ein noch netteres Straßenrestaurant, welches die beste „Phở bò“ (eine vietnamesische Suppe mit Rindfleisch, frischem Koriander, Sojasprossen, Salat und Basilikum – unter anderem auch das Frühstück der Vietnamesen) und den besten Kaffee hatte 🙂

Phở bò

Die beste Suppe Südostasiens: Phở bò

Apropos Kaffee: die Vietnamesen sind wohl Asiens beste Kaffee-Kocher (was sich in Hanoi noch bewahrheiten sollte). Die Vietnamesische Küche ist eigentlich ganz gut und neben der Pho zählt auch das „Ban Mi“ zu einer landestypischen Speise. Dabei handelt es sich um ein mit Fleisch, Karotten, Eiern, Salat und frischen Kräutern gefülltes – man höre und staune – Baguette. Das erste Mal, dass wir in Asien frisches Gebäck hatten – und das liegt daran, dass die Franzosen als damalige Kolonialherren den Vietnamesen die Kunst des Baguette-Backens lehrten. Die Tschechen zeigten ihnen übrigens die Kunst des Bierbrauens, sodass sich auch eine Art Bierkultur im Land entwickelt hat.

Natürlich gab es auch sonderbare Dinge zu Essen wie beispielsweise Krokodil am Spieß, doch Mike blieb dann doch lieber beim Burger, den er nach wochenlangem Thai Food soooo lecker fand, dass er gleich an 4 hintereinander folgenden Tagen einen essen musste 🙂

Music & Art Festival Mũi Né

Music & Art Festival Mũi Né

Nicht nur kulinarisch gab es Einiges zu entdecken, sondern auch musikalisch. Wir hatten das Glück, dass an diesem Wochenende in Mũi Né das alljährliche „Music and Art Festival“ statt fand. Das Festival war wirklich toll organisiert und bot neben echt guter Live-Musik auch unterschiedliche Stages mit elektronischer Musik und internationalen DJs. Wir hatten dort richtig viel Spaß und es war eine super willkommene Abwechslung… special greetings to Estelle from France! ?

Mex am Strand in Mũi Né

Mex am Strand in Mũi Né

Nach diesen wirklich gelungenen Tagen in Mũi Né, waren wir auch schon richtig gespannt darauf, was die „Easy-Rider-Tour“ bringen wird. Mehr dazu im nächsten Eintrag von Mike 🙂